BRIEF DES
METROPOLITEN VON DEUTSCHLAND AUGOUSTINOS
AN DIE GLÄUBIGEN
DER GRIECHISCH-ORTHODOXEN METROPOLIE
VON DEUTSCHLAND
Bonn, den 29. April 2020
Liebe Brüder und Schwestern in Christus,
als Euer geistlicher Vater wende ich mich heute an
Euch, vor allem um Euch zu beglückwünschen, dass Ihr dem Aufruf unserer Kirche
„Bleibt zuhause aus Nächstenliebe“ mit bewundernswerter Geduld und Konsequenz,
mit bewegender Solidarität in Wort und
Tat, aber auch mit noch nie dagewesenen persönlichen Opfern gefolgt seid. Dabei
war sicher aus kirchlicher Sicht in dieser langen Zeit der Pandemie, die
fehlende Möglichkeit, die Gottesdienste in der Kirche, insbesondere in der
Karwoche und zu Ostern mitzufeiern, das größte dieser Opfer.
Ich bin sehr froh, dass die überwiegende Mehrheit der
Christen in unseren Gemeinden gesund geblieben ist. Ich bete zu Gott, dass Ihr weiterhin
alle gesund bleibt. Gleichzeitig versichere ich Euch, dass ich zutiefst betrübt
bin über den Verlust unserer Brüder und Schwestern, die den Kampf mit dem
Coronavirus verloren und Verwandte und Freunde zurückgelassen haben, die nun
das zusätzliche Kreuz der Trauer tragen müssen. Nicht wenige von diesen konnten
sogar die verstorbenen Angehörigen nicht auf ihrem letzten Weg begleiten, was
besonders schmerzlich ist. Ich bete inständig dafür, dass die Entschlafenen zur
Ruhe gelangen mögen an jenem Orte „wo kein Schmerz und Kummer mehr ist“, und
die Trauernden Trost und Stärkung erfahren mögen finden durch die Macht der wunderbarsten
Botschaft auf der Welt: Christus ist auferstanden!
In meiner diesjährigen
Osterbotschaft, in der ich Euch die Hoffnung der Auferstehung verkündete,
schrieb ich unter anderem: „ich bitte Euch, bleibt unserer
gemeinsamen Mutter, der Kirche, treu, die gerade in diesen schwierigen Zeiten
hilft, wo sie kann, und deshalb auch jede Hilfe verdient.“ Heute bitte ich Euch noch einmal ganz konkret, Eurer Kirche
mit allen Euch zur Verfügung stehenden Kräften zu helfen. Die Schliessung
unserer Kirchen durch höhere Gewalt beraubt derzeit unsere Metropolie ihrer
wichtigsten Ressourcen und gefährdet ihre Handlungsfähigkeit und ihren
uneingeschränkten Dienst an den Menschen, an Euch allen, eben so wie das rechte
Zeugnis unseres Glaubens im Herzen Europas. Unsere Kirche in Deutschland existiert - und das ist in der Tat ein Wunder -
dank Eurer Spenden: dank der Kerzen, die Ihr in der Kirche anzündet, dank Eurer
Kollektenspenden, dank Eurer ehrenamtlichen Arbeit in der Kirche und dank der
freiwilligen Spenden als Dauerauftrag.
Für letztere habe ich
mich bereits im Jahr 2011 eingesetzt. Auch damals waren es schwierige Zeiten.
Ihr seid aber trotzdem meinem damaligen Appell gefolgt. Auch jetzt bitte ich,
bei allem Verständnis für die derzeitigen Schwierigkeiten, euch wiederum, Eurer Kirche so viel wie
möglich zu helfen. Unser Ziel ist es, die Zahl der freiwilligen Dauerspenden
deutlich zu erhöhen. Ein jeder von Euch und eine jede von Euch kann der eigenen
Kirchengemeinde durch einen monatlichen Beitrag helfen, so geringfügig er auch
sein mag. Sprecht mit Eurem Gemeindepfarrer und besorgt Euch das entsprechende
Formular für einen Dauerauftrag. Am Ende eines jeden Jahres könnt Ihr dann auch
für diese Spenden die vom Gesetzgeber vorgesehene Zuwendungsbescheinigung zwecks
Steuerabzug zur Vorlage beim Finanzamt erhalten.
Diesen Brief schreibt Euer geistlicher Vater, der durch
Gottes Gnade ein Alter von 82 Jahren erreicht hat, wovon 60 Jahre im kirchlichen
Dienst hier in Deutschland verbracht wurden. Diejenigen von Euch, die mich
kennen, wissen, was meine Überzeugung und mein ganz besonderes Anliegen ist. Ich
glaube nämlich fest daran, dass Deutschland Gastarbeiter gerufen hat und Gott dauerhaft
orthodoxe Christen in die Mitte Europas geschickt hat. Deswegen wagt es Euer
Bischof diesen leidenschaftlichen Appell an Euch zu richten - nicht für sich
selbst oder seine Priester, früher oder später wird keiner von uns mehr da sein
– sondern um gemeinsam sicherzustellen, dass, solange diese Welt existiert, es Kirchen
gibt, in denen unsere Nachfahren getauft werden und heiraten und unsere Kinder
und Kindeskinder und alle nachfolgenden Generationen beten und das Heil Gottes
erfahren können.
Bleibt gesund an Leib und
Seele! Ich umarme Euch alle väterlich und rufe euch aus ganzem Herzen zu: Christus ist auferstanden!
Euer Metropolit
+ Augoustinos von Deutschland
Das Bankkonto der Kirchengemeinde lautet:
Sparkasse Gütersloh
Griechisch-Orthodoxen Kirchengemeinde Hl. Therapon
IBAN: DE47 4785 0065 0000 0502 11
BIC: WELADED1GTL
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